Samstagsplausch {24.09.2022}

Wie schon in der letzten Woche möchte ich meinen Beitrag zum Samstagsplausch bei Andrea etwas anders gestalten, da ich über die Woche die einzelnen Tage vertagebuchblogt habe. {Was für ein Wort}
Ich liebe solche Wortschöpfungen. Ich mag es überhaupt sehr, mit Sprache herumzuspielen, Wörter zu erfinden, wenn ich glaube, diese gerade zu brauchen. Was ich hingegen überhaupt nicht leiden kann, ist diese bescheuerte Gendersprache, die ich hier zwar auch gelegentlich verwende {Leser:Innen}, aber nur, damit sich niemand auf den Schlips getreten fühlt, insbesondere kein nichtsnutziger Anwalt, der dann womöglich auf die Idee kommt, mich deswegen abzumahnen. Man weiß ja nie, Frau auch nicht.
Der Wenzel meinte mal in einer seiner Anmoderationen, wenn Sprache so gekünstelt daher kommt, dass Poesie nicht mehr möglich ist, dann ist sie eine Sprache der Machthaber. Also, jedenfalls sinngemäß. Und das ist ja auch so. Diese Gendersprache wird von "oben" vorgegeben und verlangt. Dass die Sprache dadurch nicht mehr sprechbar ist, interessiert diese Leute kein Stück. Und dann noch dieser {in meinen Augen} Unsinn mit diesem, nicht männlich, nicht weiblich, sondern andere Geschlechter. Hallo? Ich kenne da jemanden {oder muss ich jetzt schreiben eine/n jemand_in?}, die ich als junge Frau kennengelernt habe. Sie fühlte sich als Frau, sie gab sich als Frau und erzählte mir, dass sie bis zum 16. Lebensjahr ein Junge war, sich aber nie so fühlte. Sie wollte schon immer ein Mädchen sein und nun ist sie eines, bzw. eben eine junge Frau. Sie ist sehr glücklich darüber und sie möchte unbedingt als Frau wahrgenommen werden. UND es tut ihr weh, wenn jemand sie divers nennt.
Auch eine Kollegin erzählte mir bei unserem ersten persönlichen Aufeinandertreffen ganz unumwunden: Ich war mal ein Mann. Wie sollte ich sie nun ansprechen? Durfte ich überhaupt Frau Name-der-Person sagen oder hätte ich sie mit Diverse Name-der-Person ansprechen müssen? Das wäre doch bekloppt. Sie wollte eine Frau sein und hat dafür vieles auf sich genommen, psychologische Behandlung, Hormonbehandlung, Operation. Ich fände es eher schäbig, ihr gegenüber, zu sagen, du bist aber trotzdem keine Frau, die du gern sein möchtest, du bist divers. Die Sache mit der Anrede haben wir ganz unkompliziert gelöst. Wir duzen uns und da brauche ich kein Herr, Frau, Alles, Garnichts vor den Namen zu setzen.

Jetzt…
…wollte ich einen Ausflug mit Mutti und Katl organisieren. Aber mein Volk ist irgendwie zu schwerfällig. Vor 10 Uhr ist keiner fertig, aber 10:30 Uhr ist der Mutti zu spät. Und die Katl hätte es gestern Abend wissen müssen, dass und wann ich fahren will. So halb zehn anrufen und halb elf los ist für sie zu kurzfristig. Sehe ich ein. Muss ich einsehen. Also umdisponieren, was mir nicht viel ausmacht, nur dass es für mich jetzt schon wieder hekltisch wird, wenn ich allen gerecht werden will. 🙈

Nun noch…
…schnell ein paar Eindrücke aus der letzten Woche. Sehr konzertlastig, wie ihr sehen könnt.
Faun
Doctor Krapula
Bukahara

Was sonst noch geschah…
Montagsstarter
und Montag, 19. September 2022
Mittwoch, 21. September 2022
Donnerstag, 22. September 2022
Freitag, 23. September 2022

7 Gedanken zu “Samstagsplausch {24.09.2022}

  1. Manchmal steht man Menschen auf die Zehen, ob man will oder nicht.

    Meine Einstellung ist Respekt vor allen Kreaturen. Jeder darf auch seine Meinung haben, solange sie nicht den Respekt gegenüber anderen beletzt. Ich muss mich nicht mit Gendersternchen als Hüterin der Moral aufstellen. Es nützen alle Doppelpunkte nichts, wenn an anderer Stelle verbal gegen andere Menschengruppen vorgegangen wird.

    Es gibt ein paar Themen, bei denen man heutzutage nur eine Meinung haben darf, sonst wird man geächtet: Gendersprache, Pandemie, Stromsparen und Ukraine.

    Das ist mir verdächtig.

    liebe Grüsse von Regula

  2. Liebe Mira,
    mir geht es genau wie dir: wenn ich dran denke (und das versuche ich) achte ich auf die Gendersprache im Blog. Aber das mache ich nicht aus Überzeugung, sondern weil ich mein Blog noch eine Weile führen und niemanden gegen mich aufbringen möchte. Grundsätzlich bin ich davon genervt und werde mir dieses abgehackte „Leser:Innen“ beim Sprechen bestimmt nicht mehr angewöhnen.
    Ja, meine liebe Mira, da haben dir deine „beiden Mädels“ heute wieder ihre Charaktere und „Macken“ gezeigt. Aber weißt du was? Wichtig ist doch, dass du immer spontan und sprungbereit bist. *duckundweg*
    Liebe Grüße schickt dir die Catrin von ganzem Herzen.

    1. liebe Illy, genau das habe ich heute geschafft, ich habe mich sehr wohl gefühlt. Das war richtig, richtig schön.
      Jetzt zum Abend kamen ein paar Hiobsbotschaften, das kann ich nicht ändern, ich bin nun mal der Hauptansprechpartner in der Familie, selbst dann, wenn ich gar nichts tun kann. Wenn es den anderen hilft, dass sie reden können, ist das ja auch was. Ich bin aber froh, dass die Nachrichten mich nicht in einem eigenen Tief erreicht haben, sondern, als ich mich gerade richtig gut fühlte. Da war es besser zu ertragen.
      Dir auch ein schönes Restwochenende
      wünscht die Mira

    1. Ja, klar heißt es „man“, und zwar immer, denn es hat ja nichts mit dem Wort „Mann“ zu tun. Mein“Frau auch“ war natürlich ironisch. *hüstel*
      Sicherheitshalber und weil ich mich in meinem Blog einer lesbaren Sprache bedienen will, habe ich nun im Kopf ein kleines Statement untergebracht. Ich hoffe, dass ich damit allen gerecht werde, denn grundsätzlich akzeptiere ich alle Menschen so, wie sie sind und wie sie sich fühlen, und ich möchte das nicht thematisieren, indem ich sie in solch geschwollenen Formulierungen anspreche und damit pausenlos betone, dass sie anders sind. Denn, hey, sie sind gar nicht anders oder wir sind alle anders, jeder von uns. Und das ist soch gut so. Oder?

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