Was für ein Osterfest…


Gründonnerstag
Ich dachte, ich könnte etwas früher Feierabend machen, um möglichst vor dem dicksten Verkehr noch heim zu kommen. Stattdessen war ich dann sogar länger in der Arbeit, weil ich etwas unbedingt fertig machen wollte, da unmittelbar nach Ostern ein neuer Mitarbeiter beginnen sollte. Nun gut, so war ich dann wohl nach dem dicksten Verkehr unterwegs. Ich holte Sohn und SchwieTo ab, dann erledigten wir noch kurz einen Weg, dann wollte ich Mutti zum Osterfeuer abholen, doch pünktlich zu Veranstaltungsbeginn regnete es so heftig, dass wir das Osterfeuer abwählten. Stattdessen blieben wir alle bei der Oma, damit sie nicht so allein ist. Die Kinder mussten {wollten} wieder nach Hause, die Oma wollte mit, weil sie sonst gar nicht vor die Tür kommt. Inzwischen regnete es nicht mehr und wir überlegten, dass das Feuer selbst wohl noch nicht entzündet sei und es sich immer noch lohnen könnte, dort hinzugehen. Unterwegs blieben wir im Kreuzungs-Baustellen-Umleitungs-Stau stecken und alle meinten, also, sie bräuchten das Feuer nicht unbedingt. Also wendete ich bei der nächsten unpassenden Gelegenheit und brachte doch die Kinder heim, dann die Oma, dann mich selbst und dann reichte es auch für diesen Tag.
Karfreitag
Das ist einer von zwei Tagen im Jahr, die ich nicht leiden mag. Dann kam noch das hässliche grau-kalte Wetter hinzu. Am liebsten wäre ich im Bett geblieben. Das ging zum einen nicht, weil die Kinder Verpflichtungen eingegangen waren, die sie nicht mit den Fahrrädern erledigen konnten. Fahrrad und Zwillingskinderwagen kann niemand gleichzeitig beherrschen. 😘 Mit dem Bus konnten sie aber auch nicht aus ihrem Dorf herüber kommen, da fährt nämlich an Sonn- und Feiertagen keiner. Also sprang ich als Fahrdienst ein {was ich gern tat} und durfte auch noch die Omma mitnehmen, die sich das erningelt hatte. Nie nimmst du mich mit, dabei sitze ich immer so allein hier und warte, dass du dich irgendwann mal meldest. {Heftiger Vorwurf in der Stimme.} Als sie ins Auto einstieg, wünschte sie mir "Frohe Ostern" in einem Tonfall, als wolle sie sagen "Fahr zur Hölle" und wenig aspäter kam dann diese Bemerkung, ich sei immer so böse zu ihr. Ich sag da lieber nichts dazu, bringt nichts. Vielleicht so viel, alle, außer ihr, sind der Meinung, ich bin viel zu lieb und nachsichtig zu ihr und sollte wenigstens manchmal besser an mich denken. Immerhin bekam sie ihren Willen, dass ich sie auf die Kinder-Abhol-Runde mitnahm. Als wir an deren Ende wieder vor Omas Haus standen {Die Schwester meiner SchwieTo wohnt mit den Zwillingen im Nachbarhaus.} fragte sie Und was wird jetzt aus mir? Ich zucktge die Schultern, weil ich es wirklich nicht wusste; ich wollte einfach keinen Vorschlag machen.
Sie: Nach Machern!
Ich… sagte gar nichts, fuhr einfach los. Die gesamte schweigsame Fahrt über, dachte ich daran, dass es dort ein kleines Eiscafé gibt und ich mir dort zum Trost für was auch immer einen Eisbecher gönnen wollte. Angekommen stellte ich fest, dass die Mutti wohl auch die ganze Zeit dieses Eiscafé im Sinn hatte. Wir ergatterten die letzten beiden nicht reservierten Plätze und für eine Weile konnte ich einfach nur da sitzen. Das war schön. Das tat mir gut.
Ostersamstag
Ich hatte bereits im Samstagsplausch von diesem Tag erzählt. Was als Einkaufstour begann, endetet mit einem vorzüglichen Mittagessen.
Ganz nebenbei, weil Freundinnen mich das gelegentlich fragen und im Grunde voraussetzen: NEIN, die Mutti lädt mich auf unseren Touren nicht zum Essen oder Kaffeetrinken ein. NIE. Sie bezahlt ihren Anteil an der Zeche, das schon, aber mich einzuladen, auf diese Idee kommt sie gar nicht. Dabei hat sie mehr Rente, als ich Arbeitslohn, muss also nicht knausern. Ich erwähne das hier nur mal, weil die Leute, mit denen ich mich manchmal über meine Ausflüge mit Mutti unterhalte, auch schon mal äußerten: Na komm, du hast doch davon auch dein Gutes, so oft, wie ihr da einkehrt, da kannst du dich doch nicht beschweren, auch wenn der Sprit jetzt teurer ist. Eine Freundin glaubte sogar, dass sie mir die Urlaubsreisen finanziert, die ich für uns gemeinsam buche. Als ich ihr sagte, dass dem nicht so ist, war sie ganz entsetzt. Das nur mal am Rande.
Ostersonntag
Für diesen Tag war ein Ausflug zur Festung Königstein geplant. Zum Glück hatte aber die SchwieTo an diesem Tag etwas mit ihrer Mutti und ihren Schwestern vor, das sich nicht verschieben ließ. So verschoben wir unseren Ausflug. Und das war gut so. Der Sohn eröffnete mir nämlich am Samstag Abend, dass er mir am Dienstag von einem Umzug eine Küchenzeile mitbringen würde. Bis dahin müsste meine derzeitige Küche natürlich ausgeräumt und abgebaut sein. Und das war dann meine Beschäftigung für den Ostersonntag. In Vorfreude auf die neue Küche, machte mir diese Arbeit sogar Spaß. Allerdings bin ich nicht der effektive Räumer, ich verzettle mich dabei immer irgendwie. Zum großen Glück kam der Sohn am späten Nachmittag vorbei und dann ging die Aktion ganz schnell. Er hat das einfach super drauf. Da sitzt jeder Handgriff. Ich bin jedes Mal begeistert, wenn er solch eine Aktion in die Hand nimmt.
Ostermontag
An diesem Tag nun der Ausflug. Bloß gut, dass wir den hierhin verschoben hatten, denn es wurde der schönste Tag des Osterfestes und damit war dann Ende gut, alles gut.

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