Samstagsplausch {11.04.2020}

Guten Morgen,
ich wünsche euch allen ein schönes Osterfest, auch wenn es ganz anders sein wird, als wir es uns noch zu Anfang des Jahres vorgestellt haben.
Unsere Familie hatte eine Reise nach Marienbad geplant, wo wir schon zu Weihnachten ein paar wunderschöne Tage verbrachten. Es sollte nicht sein. Stattdessen versuche ich, die Feiertage im Garten zu genießen. Einfach wird das wahrscheinlich nicht, weil ich ja immerzu für Muttis seelisches Gleichgewicht verantwortich bin. Das muss man erst mal hinbekommen, wenn man jeden Morgen zunächst sich selbst motivieren muss, in dem Tag einen schönen Tag zu sehen, sich selbst davon überzeugen muss, dass alles gut werden wird. Wenn man das dann geschafft hat, kann man sich den Gesprächen stellen, die einen dann wieder herunter ziehen. Ja, ihr Lieben, das war nicht einfach in den letzten Wochen.
Natürlich gibt es auch Gutes zu berichten. In der Familie sind alle körperlich noch gesund, auch im Freundeskreis. Und ich hoffe natürlich sehr, dass das so bleibt.
Seelisch ist das leider etwas anders. Mir persönlich machen nicht die Ausgangsbeschränkungen und die damit verbundene Isolation zu schaffen, wohl aber die Tatsache, dass ich von einem Tag auf den anderen nicht mehr arbeiten durfte und damit meine Existenz bedroht ist. Die hochgelobten Soforthilfepakete greifen alle {noch} nicht. Teilweise kann man sie gar nicht beantragen, sondern bekommt immer wieder den Hinweis: Wir müssen den Zugriff auf unser Hilfsangebot beschränken. Bitte versuchen Sie es in ein paar Stunden noch einmal. Das geht schon seit Tagen so. Im Radio hört man, wieviele Gelder schon bewilligt wurden. Das frustriert dann auch, das zu hören und selbst nicht mal einen Antrag stellen zu können.
So gab es für mich in den letzten Wochen ein ständiges Auf-und-Ab. Deshalb war ich auch so schweigsam in dieser Zeit.
Einigen lieben Menschen ist dieses Schweigen aufgefallen und sie haben auf dem einen oder anderen Weg angefragt, was mit mir los ist. Euch allen danke ich von Herzen.
Es gab auch jemanden, der mir wegen dieses Schweigens die Freundschaft gekündigt hat. Das war aber wohl nur der Anlass. Die Ursache dürfte sein, dass es eben einfach nicht gepasst hat. Insofern ist das vollkommen in Ordnung.
Eine Freundin berichtete mir neulich von einem ähnlichen Fall, bei dem eine längjährige Bekannte sich neuerdings sehr unangenehm aufführt.
Es scheint ein positiver Nebeneffekt dieser Krise zu sein, dass sich die Spreu vom Weizen trennt und man spürt, auf wen man sich wirklich verlassen kann. Mal sehen, was noch alles geschieht.

Was Schönes
In diesen letzten Wochen habe ich natürlich auch viel Schönes erlebt.
Da ist zum Beispiel meine Restedecke um eine ganze Reihe gewachsen. Das klingt nicht viel, doch es waren 13 Patche, die ich angestrickt habe. Ergibt ca. 7 cm. Das ist schon was, woran ich mich freuen kann. Socken sind nicht so viele entstanden, wie ich gern hätte, was daran liegt, dass ich leider nicht wie Andrea stricken und lesen gleichzeitig kann. Und ich habe viel gelesen in der letzten Zeit, viel mehr als sonst. Das liegt wiederum daran, dass ich mich beim Lesen in die Welten der Bücher hineinbegeben kann und somit wunderbar von meinen Sorgen und Ängsten abgelenkt bin. Derzeit sind es Nord- und Ostsee-Krimis, die ich verschlinge. Womit ich mal wieder bei meiner Sehnsucht nach dem Meer angekommen bin. Dazu bekam ich neulich eine sehr schöne Mail von einem Hotel auf Rügen, das mich zu seinen Stammgästen zählt. Ich mache da jetzt mal unaufgefordert und unbezahlt Werbung, weil ich die Idee schön fand.
Tipps gegen Meerweh
Tja, ich bin wohl recht empfänglich für solcherlei Vorschläge, denn ich habe in meinen Fotos gekramt, um euch eines vom Meer herauszusuchen und schwups, waren anderthalb Stunden vergangen. Uiuiui.
Das dürfte der Strand von Bansin sein {Insel Usedom}.

Wo dieses Foto aufgenommen wurde, weiß ich nicht mehr so genau, vermutlich bei Kröslin in der Nähe von Greifswald.

Dafür weiß ich noch ganz genau, wo und wann dieses Foto entstand {vor fast genau drei Jahren}, nur fiel mir gerade eben der Name des kleinen Ortes nicht ein. Deshalb rief ich die Katl an, die aber so ad hoc auch nicht auf den Namen kam. Wozu haben wir denn g*o*o*g*l*e? Das Foto zeigt den Stadthafen von Lassan.

Natürlich kämpfe ich jeden Morgen mit meiner schönen neuen Kaffeetasse gegen das Meerweh an. In den letzten Tagen vor der Ausgangsbeschränkung entdeckte ich sie bei … in der Drogerie. Witzig fand ich, dass Katl sie ebenfals entdeckt hat und auch gleich gekauft. Für den Fall, dass ich wieder einmal bei ihr Tee trinke, wollte sie mir diese als "meine Tasse" präsentieren. nun, das wird warten müssen. In der Zwischenzeit können wir uns jede für sich einen Tee oder Kaffee in die Tasse füllen und beim Trinken aneinander denken und vom Meer träumen. Schön.

Zuletzt habe ich noch eine kleine Ostergeschichte für euch, die Corinna, meine Lieblingsfilzerin aufgeschrieben hat.

Und nun, ihr Lieben, bin ich auch soweit, in die virtuelle Plauderecke zu kommen.

Habt schöne Ostern und bleibt gesund.
Eure Mira

14 Gedanken zu “Samstagsplausch {11.04.2020}

  1. Hallo,
    ein frohes Osterfest wünsch ich.
    Schön, das Du erfolgversprechende neue Pläne hast. Das klingt super.
    Und die Selbstpflege mit Garten, Meererinnerungen und Krimis find ich auch toll. Sind es doch sehr wichtige Dinge zum Batterien aufladen, während andere Dinge einem ja eher alle Energie entziehen..
    Wünsche starke Nerven und viel Erfolg beim Projekt
    Liebe Grüße
    illy

  2. Oh ja, Meer braucht man einfach meehr! Danke für die schönen Fotos. Die Tasse ist toll!
    Wünsche dir frohe Ostertage und dass es mit deiner Psyche wieder aufwärts geht!
    Liebe Grüße
    Ingrid

    1. Danke für deine Lieben Wünsche, Ingrid,
      dass die Psyche wieder auf die Beine kommt, daran arbeite ich. Sonne tut ihren Teil dazu und, ja auch einen großen Teil tun die lieben Kommentare hier.
      Dazu kommt ein Projekt, an dem ich mit einer Freundin und deren Freundin arbeite. Und wenn das richtig in Gang kommt, dann wird alles gut. ALLES.
      Liebe Grüße
      die Mira

  3. Liebe Mira,
    ich habe unterwegs deinen Kommentar bei mir gesehen und ja, es ist natürlich schon blöd, wenn man nicht weiß, wie es weitergeht und ich frage mich auch, wie die das mit den Geldern alles schaffen sollen. Wenn ich denke, wer hier alles Geld beantragt.
    Hier hat mich gestern auch Jemand angeschrieben, wegen der Künstler, die kein Geld bekommen und sie froh an 800 Euro wären.
    Der Unterschied ist aber der, dass meine Bekannte ein Leben lang gearbeitet hat, eingezahlt und eben nur 800 Euro Rente bekommt.
    Es ist nun mal so, dass man als Künstler oder Selbständiger eine Versicherung haben sollte, oder eben soviele angespart haben sollte, damit man einen Notgroschen hat.

    Eine Tür geht zu und ja manchmal muß man auch die Tür zugehen lassen, denn wenn man jetzt alleine gelassen wird und sich manche Leute nicht mehr melden, finde ich das schön. Ja, hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
    Aber ich kenne das von meiner Mutter her, als mein Vater gestorben ist, waren plötzlich auch die ganzen Bekannten weg, die sich bei meinen Eltern immer durchgefressen haben.
    Reisende soll man nicht aufhalten.
    Ich bin wirklich so froh, dass ich mein kleine Familie habe, die immer für mich da ist und einen Freund, den ich so sehr mag.

    Habs fein, alles Gute und ein schönes und besinnliches Osterfest.
    Liebe Grüße Eva

    1. Ja, liebe Eva, da sagst du was. Ein klein wenig klingt es so, dass deine Freundin ein Leben lang gearbeitert hat und nur 800 Euro Rente bekommt, als wärest du der Meineung, ein Selbständiger arbeitet nicht. 😉 Natürlich weiß ich, dass du es so nicht gemeint hast. Aber das mit der Versicherung oder dem Angesparten ist ein sehr frommer Wunsch. Das klappt sicher bei Großindustriellen und vielleicht sogar bei mittelständigen Unternehmen. Aber bei den vielen, vielen kleinen Einzelunternehmern, die selbständig sind, um etwas tun zu können und nicht arbeitslos zu sein und die auch NICHT schwarz arbeiten, da reicht das Einkommen selten für Versicherungen, die über die Pflichtversicherung hinaus gehen und zum Ansparen ist gleich gar nichts übrig.
      Dazu kommt noch, dass man sich gegen Verdienstausfälle bei einer Pandamie bisher nicht versichern konnte, oder umgekehrt, die bestehenden Versicherungen in diesem Fall alle nicht greifen.
      Aus all diesen Gründen suche ich nach einer Alternative, arbeiten zu dürfen, denn ich will gar nichts geschenkt, ich will nur arbeiten dürfen. Und ich bin dran, etwas zu finden.
      Also, denke ich mal positiv ujnd wünsche dir und deinen Lieben auch ein feines Osterfest

  4. Das belastet wirklich, dass man nicht weiß wie es weitergeht. Du hast es wirklich nicht leicht. Erst Mutti aufhellen und dann auch noch dich selber. Mit den Krimi’s klappt das bestimmt sehr gut.
    Manchmal muss man sich eben zurück ziehen…
    Vergesse nicht an dich selbst zu denken!
    Andrea

    1. Liebe Andrea, das tut mir sehr gut, dass du sagst, ich soll nicht vergessen, an mich selbst zu denken. Das ist ganau das, was mir jetzt vorgeworfen wird:
      Du darfst nicht immer nur an dich denken! {Exfreundin und leider manchmal auch die Mutti}
      „immer nur“ Als denke ich wirklich immer nur an mich. Solche Vorwürfe vergiften mir den Tag, weil ich schon glaube, dass ich nur eher selten an mich denke. Da tun dann Kommentare wie deiner doppelt und ganz besonders gut.
      Danke.
      LG die Mira

    1. Wir waren im Garten, liebe Heidrun. Nur die Mutti und ich.
      Ja, das war ganz anders, als Ostern hätte sein sollen. Aber wiederum nicht anders, als viele andere Samstage, einschließlich der Vorhaltungen, die mir die „Erziehungsberechtigte“ machte, weil der Sohn den Garten nicht so bewirtschaftet, wie sie das gern hätte. *grins*
      Es ist überstanden und heute gibt es einen neuen Gartentag. Ich bin seelisch besser drauf und halte das also sicher heute besser aus.
      Beste Grüße
      die Mira

  5. Das Meer vermisse ich gerade nicht, eher die Weite des Horizontes allgemein. Wenn man nunmehr seit fast vier Wochen den Himmel nur durch Nachbarhäuser begrenzt sieht, ist das schon eine Sehnsucht.
    Aber sonst kann ich mich nicht beklagen, ist meine Existenz gesichert und die Laune beim Gefährten und der gerade von einer Stammzellentherapie sich erholenden Schwester erstaunlich gut ( jetzt geht es den anderen ja auch so, wie einem selbst, scheinbar ).
    Ich wünsche dir viele Quellen, um dein Gleichgewicht zu halten.
    Frohe Ostern!
    Astrid

    1. Liebe Astrid, dein Kommentar hatte sich versteckt. Deshalb fand ich ihn eben erst.
      Vielen Dank dafür.
      Ja, die Isolation und dieses Eingesperrt-Sein macht einem schon sehr zu schaffen. Um so mehr bin ich froh, dass deine Schwester sich, wenn auch langsam, erholt und sich eine positive Haltung bewahren konnte. Diese finde ich sehr, sehr wichtig für die weitere Genesung.
      Dir und deinen Lieben wünsche ich alles erdenklich Gute.
      Die Mira

    1. Zeit für Meer mit deiner feinen Friesenschnitte.
      Danke, dass du dich hier gemeldet mich so zu deinem Blog geführt hast.
      Liebe Grüße
      die Mira

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