Eigentlich sollte das…

…ein Kommentar werden bei Yvonne vom Buchbahnhof zu diesem Beitrag, doch das wäre wohl ein recht langer Kommentar geworden. Deshalb wird es nun ein recht kurzer Blogeintrag.
Sehr interessant waren für mich die Links, die Yvonne zum Thema Rezensionen zusammengetragen hat. Ich habe alles gelesen und darüber nachgedacht und wurde immer trauriger. Naja, vielleicht eher immer genervter. Ich fühlte mich mal wieder blöd und unzulänglich und geriet in eine Stimmung, in der ich am liebsten alles hineworfen hätte. Warum? Bisher habe ich meine Geschichten geschrieben, wie sie mir in den Kopf kamen. Mal war es eine Idee, die unbedingt verarbeitet werden wollte. Mal gab es einen Kindergeburtstag, bei dem ich mit dem Spinnrad auftreten und eine Geschichte erzählen sollte. Wieder ein andermal hatte ein Veranstalter schon Werbung gemacht, dass ich in seinen Räumen eine Lesung durchführen würde, doch es war an einem Adventswochenende, und ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine einzige Wintergeschichte. Meine Märchen kamen meist gut an, bei Menschen aller Altersgruppen und eine befreundete Schriftstellerin {eine, die an die 20 Romane bei namhaften Verlagen veröffentlicht hat} meinte, ich solle unbedingt weiterschreiben. Tja, und nun las ich, was man um das Schreiben herum noch alles tun muss, damit sich überhaupt einmal jemand die Mühe macht, eine Rezension in Erwägung zu ziehen. Das wäre ein Vollzeitjob, da käme man gar nicht mehr zum Schreiben, geschweige denn dazu, den Lebensunterhalt zu verdienen.
Natürlich, wenn man möchte, dass jemand seine Zeit opfert, um ein Machwerk zu lesen und dann auch noch seine Meinung dazu kundzutun, dann sollte man sich um denjenigen schon auch bemühen. Dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden. Nur für mich bedeutet das, dass ich noch viele Jahre warten muss, weil ich für solche Aktionen erst Zeit haben werde, wenn ich irgendwann in Rente gehe. Das deprimierte mich.

Doch dann fand ich im gleichen Beitrag noch diesen Link {danke Yvonne für’s Finden und Verlinken; danke Daniela für’s Schreiben dieses Beitrags} und der baute mich dann vollkommen wieder auf und gab mir die Lust am Schreiben zurück.

2 Gedanken zu “Eigentlich sollte das…

  1. Hi Mira. Eines vorweg gesagt: ich verstehe bis jetzt nicht so ganz, um was es eigentlich geht, also welche Kriterien wer wann und wobei einzuhalten hat und vor allen Dingen, wer und warum solche Dinge von wem fordert.

    „Wenn du nicht weißt, um was es geht, warum sagst du dann überhaupt etwas?“ Ähm, ja, *hüstel*, nuja …

    Geht es um den individuellen Ausdruck, um die Freude am Schreiben, dann steht dem nichts im Wege: einfach drauflos schreiben. Geht es vorwiegend aber darum, von möglichst vielen Menschen gelesen zu werden, dann bleibt einem nichts anderes übrig, als dem Lesenden nach dem Mund zu schreiben bzw. sich den Bedürfnissen der Leserschaft oder ihrem Wunsch nach Bequemlichkeit anzupassen. Im ersten Fall entdecke ich als Leser zwar umständlich, oft zufällig, so aber in einem hochspannenden Prozess eines Lese-Endecker-Abenteuers wahre Perlen individueller Kreativität, im zweiten Fall wühle ich mich durch Listen angepasster oder standardisierter Artikel oder Geschichten und verliere meistens schnell die Lust dazu.

    Wenn ich selber schreibe, ist mir egal, wer oder wie viele Menschen mich lesen, denn ich mache es in erster Linie für mich. Jeder einzelne Lesende ist dann ein Gewinn, gewissermaßen ein Bonus. Schreiben ist Kunst, die Kunst wird um ihrer Selbst willen betrieben. Demnach schreibe ich um des Schreibens und Erzählens willens. Würde ich für Leserinnen und Leser schreiben, artete es in Auftragsarbeit aus, was zwar auch Kunst sein kann, meistens damit aber nichts zu tun hat, eher mit psychologischen Dingen (Verarbeitung persönlicher Dinge usw.) oder mit Politik (hört endlich auf mich und meine Meinung), wobei es bei allem natürlich auch Überschneidungen geben kann. Schreiben als Kunst. Also die Quelle sprudelnder Gedanken und Ideen anzuzapfen und ihnen künstliche Kanäle oder Seen anzulegen, Bötchen auf sie schippern zu lassen, in dem erfrischendem Nass zu baden usw.. So etwas sollte meiner Meinung nach immer jenseits von Clubs, Gruppen, Regeln oder Vorschriften geschehen.

    Deine Geschichten lese ich gerne. Soweit ich sie kenne. Dabei ist mir das Drumherum egal. Wer gute Geschichten schreibt, wird auch von den Leserinnen und Lesern gefunden, sicher langsam aber eben sicher. Und sie werden irgendwann auch rezensiert werden. Wer hingegen schlechte oder uninteressante Geschichten schreibt, dem nutzen auch sämtliche organisatorischen Dinge ihrer Reklame nichts. Sogar positive Rezensionen wären bei ihnen Gefallen. Das merkt ein Leser und liest sogar solche Rezensionen bald nicht mehr. Deine Geschichten gehören wie gesagt für mich zu den guten, mache dir keinen Kopf um deren Verbreitung, das geschieht von ganz alleine und falls nicht, ist es auch nicht schlimm – es sei denn, du legst es darauf an, dann bleibt dir tatsächlich nichts anderes übrig, als Zeit für deren „Vermarktung“ aufzubringen, was aber wiederum weniger Zeit und Muße fürs Schreiben bedeutet. Beides zusammen geht nicht. Es sei denn, du besorgst dir einen Agenten, eine Managerin oder so etwas, der/die sich darum kümmert.

    Wahrscheinlich habe ich jetzt aber am Thema vorbei kommentiert. Auch das wäre nichts Neues. In diesem Fall sieh es mir bitte nach und nimm es einfach als Meinungskundgebung hin – heute hat ja jeder Mensch für alles und jedes eine Meinung, ob es nun eine mehr oder weniger gibt, pffft, Staubkorn, macht den Kohl auch nicht fett 😉

    1. Lieber Georg,
      du hast keineswegs am Thema vorbei kommentiert. Im Gegenteil. Und du hast mir genau die Zuversicht gegeben, die mir zwischendurch beinahe mal verloren gegangen wäre.
      Ich schreibe, weil es mir Spaß macht und ich denke mir Geschichten aus, weil ich mich damit aus dem Alltag fortträumen kann. Und überhaupt.
      Und genau das werde ich weiterhin tun.
      Und du hast vollkommen recht, es wird Menschen geben, die meine Geschichten finden und lesen und sich {hoffentlich} daran erfreuen. Und das ist genug.
      Ich will kein Marketing für meine Märchen betreiben. Wenn es einen Verlag gibt, der das tun will, bitte schön. Ich werde es nicht tun. Habe ich beschlossen. Ich nutze die Zeit lieber zum Schreiben…
      oder zum hier Herumfabulieren…
      oder zum Bei-dir-lesen und komemntieren…
      oder………

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