Samstagsplausch {30.09.2017}

Der letzte Samstagsplausch im September. Heute konnte ich mich nicht zur Frühstücksrunde bei Andrea einfinden, weil ich zu dieser Zeit noch 450 km entfernt von hier auf einem Balkon saß und den Guten-Morgen-Kaffee genoss. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.
Jetzt will ich kurz {oder auch länger} meine vergangene Woche reflektieren.
Das Wochenende 23. und 24. September war eines von der gar seltsamen Sorte.
Am Samstag schaffte es nicht einmal die Plauschrunde, mich aufzumuntern. Im wahrsten Wortsinn. Ich wurde einfach nicht wach und fühlte mich insgesamt wie zerschlagen. Manche von euch weiß wahrscheinlich, wie sich das anfühlt, wenn man den Eindruck hat, es würden große finstere Wolken heranrollen und alles verschlingen. So ging es mir am Samstag Vormittag. Ich weiß, ich kann etwas dagegen tun, irgend etwas, aber an manchen Tagen bleibt es beim Wissen, ohne dass das Tun folgt. Dann greife ich nach der zweiten Möglichkeit, den nahenden Wolken zu entrinnen. Ich greife zu einem Buch. Das versuchte ich am Samstag, und diese Flucht wäre auch gelungen {lesen hilft immer}, wenn da nicht diese unmögliche Müdigkeit gewesen wäre. Ich wollte unbedingt lesen, es war spannend und ich war neugierig. Dennoch fielen mir immer wieder die Augen zu, obwohl ich mich schon extra nicht sehr bequem an den Küchentisch gesetzt hatte. Irgendwann gab ich auf und legte mich ein wenig hin.
Am Nachmittag kam der Sohn, der zur Arbeit musste und brachte die Junghexe. Oma, ich möchte mir mit dir einen gemütlichen Abend machen.
Ich schlug vor, noch in die Therme zu fahren, was sie begeistert aufnahm. Wir holten noch Katl ab und kauften Getränke und Schnickschnack, den wir mit ins Bad nahmen. Es wurde ein richtig schöner Abend. Ganz spät waren wir erst zu Hause und schauten noch einen uralten Film über Rübezahl. Das Hexlein schlief auf der Couch ein.
Der Sonntag wurde eine Mischung aus Hektik und Trübsinn.

Montag, 25. September
Der Tag war so grau wie meine Stimmung. Oder war es vielleicht umgekehrt? War meine Stimmung so trüb, weil der Tag gar nicht hell werden wollte? Vermutlich war es so, denn als pünktlich zum Feierabend die Sonne die Wolkenbänke durchbrach, fühlte ich mich sofort besser.
Voller Tatendrang fuhr ich heim, wollte zuerst zu Mutti, ein paar Unterschriften einholen, dann zur Post, dann… überlegte ich, ob ich noch ins Werk fahren sollte, um für den Wochenendausflug zu packen. Wenn ich das erst am Dienstag tun würde, käme ich wieder um meinen geliebten Saunatag. Andererseits müsste ich ganz dringend ein paar Unterlagen ordnen. Meine Unterlagen, nachdem ich bisher erst einmal Muttis Angelegenheiten erledigt hatte.
Mit diesen Überlegungen kam ich nicht weit, denn Mutti war gar nicht zu Hause. Also wurde fix umdisponiert und schon konnte ich mich zu Hause über den Bürokram hermachen. Puh, war das eine Menge. Als ich alles vorsortiert hatte, breitete sich eine angenehme Ruhe in mir aus. Alles wird gut!

Gleich am Dienstag, 26. September beim Morgenritual kaufte ich noch drei neue Ordner für einen Teil der vorsortierten Unterlagen.
Zum Feierabend gab es wieder ein volles Programm:
Zuerst zu Mutti wegen der Unterschriften, dann zum Paketshop, dann zur Post {Leider sind das unterschiedliche Anlaufstellen. Früher hatten wir mal alles beisammen, aber unser schönes altehrwürdiges Postamt wurde ja wegrationalisiert.} Danach wurde Katl abgeholt und mit ins Werk geschleppt, wo ich schnell diverse Ausrüstungsgegenstände einpackte. Danach ging es endlich zur Entspannung in die Sauna.

Mittwoch, 27. September
Auf diesen Tag freute ich mich schon die ganze Woche. Gleich nach der Arbeit ging es nach Halle ins Café Lebenshilfe, um die Mädels vom Strickstammtisch zu treffen. Obwohl ich mich sehr beeilt hatte, waren die meisten schon weg, vier von ihnen traf ich gerade noch auf dem Parkplatz überm Gehen. Nur Monika und Uta waren noch drinenn und ertwartetem mich. Nach einem Milchkaffee brachen wir dann auch auf, weil das Café um 18 Uhr schloss. Weit musten wir nicht fahren, denn nur ein paar Straßen weiter gibt es ein nettes China-Restaurant mit Buffet und Mongolischem Grill. Das war unser Ziel. Bei angenehmen Gesprächen und leckerem Essen verflog nicht nur die Zeit, auch meine grauen Wolken waren endlch verflogen.

Donnerstag, 28. September
Auf Arbeit war viel zu erledigen. Ich würde nur 2 Tage fehlen, Freitag und Montag, aber zu tun und vorzubereiten war, als wäre ich vier Wochen weg. Entsprechend spät kam ich aus der Firma fort, eine ganze Stunde später, als ich normalerweise Feierabend habe. Eine unbezahlte Stunde versteht sich. 🙁
Unterwegs erreichte mich schon ein Anruf von Mutti: Hast du mich vergessen?
Das kann ich nicht leiden. Ich habe zu funktionieren und da hat auch nicht mal was länger zu dauern, ich habe gefälligt in keinen Stau zu geraten oder was auch immer. Sofort wird mir unterstellt, ich würde meine "arme alte Mutter" vergessen. *grrr* Sie beschwichtigte meinen Groll aber gleich wieder mit ihrer Bemerkung: Hast du Appetit auf Gräupchen? Hach.
Wenig später rief ich sie noch mal an, sie solle das Essen lieber nicht warm machen, denn es war schon 17 Uhr, ich stand noch immer an einer Baustelle an, um vorbei gelassen zu werden und die Bücherei, zu der wir wollten, schließt 18 Uhr. Außerdem mussten wir vorher noch zur Sparkasse. Da wäre das mit dem Essen nichts geworden.
So aber schafften wir Sparkasse und Bücherei. Danach kam die Pferd-Mensch-Drogerie an die Reihe, die immerhin bis 19 Uhr geöffnet hat und am Schluss war der N-Markt dran, weil der bis 20 Uhr offen hat und somit immer zuletzt an der Reihe ist. Nachdem ich die Getränke und Kartoffeln in den Keller und die übrigen Einkäufe in die Wohnung getragen hatte, gab es dann meine geliebten Gräupchen.
Daheim stopfte ich noch ein paar Kleinigkeiten in Taschen, stellte den Wecker auf 3.30 Uhr und ging früh zu Bett {21.50 Uhr}, damit ich am nächsten Morgen halbwegs ausgeschlafen bin.

Freitag, 29. September
0.37 Uhr klingelte mein Telefon. Der Sohn fragte, ob ich ihn aus dem Hotewl abholen könnte. Ich sprang in ein paar Kleider und holte ihn ab. Danach legte ich mich noch einmal hin, aber so schnell schlief ich nicht wieder ein.
Als dann 3.30 Uhr der Wecker klingelte, war ich weniger fit, als in der Nacht bei der Abholaktion.
Trotzdem hievte ich mich aus dem Bett, machte Kaffee und mich fein. Christoph wachte auch auf, kam aber nur schlecht in Gang. Klar, nach der kurzen Nacht. Eigentlich wollte ich 4 Uhr unterwegs sein, tatsächlich kamen wir dann 5 Uhr los, mussten aber noch am Garten lang, um die Decken und Kissen zu holen, die Christoph tags zuvor dort bereit gelegt hatte. Ich wünschte, ich hätte das doch noch am Abend zuvor gemacht, denn unerklärlicher Weise dauerte das noch eine halbe Stunde. Als wir dann 6.30 Ur endlich auf der Autobahn waren und Christoph den Verkehr sah, ärgerte er sich auch, dass wir nicht früher losgekommen waren. Aber nun war es nicht mehr zu ändern. Zum Glück ließ der Verkehr deutlich nach, als wir den Großraum Leipzig verlassen hatten und wurde immer dünner, je weiter wir nach Norden kamen.
So erreichten wir kurz vor zehn Uhr Schlatkow, wo wir uns für um zehn mit der Verwalterin verabredet hatten. Die Übergabe ging reibungslos vonstatten.
Gerade, als wir alle Taschen und Utensilien in die Wohnung geräumt hatten, kam der Bäckerwagen. Wir kauften Kuchen und verführerisch aussehndes Brot. Und dann wurde erst einmal {das erste Mal überhaupt} in der neuen Wohnung gefrühstückt.170929_115028 Hier der zweckentfremdete Einsatz eines Nachtspeicherofens. Selbst die Verwalterin hatte uns bestätigt, dass diese Heizmethode mittlerweile schier unerschwinglich ist.
Nach dem Essen ging es in den Baumarkt, ein neues Türschloss kaufen. Überhaupt neue Schlösser, auch für Garage und Keller, denn der Verkäufer befand es nicht für nötig, die noch bei ihm befindlichen Schlüssel zu übergeben. Also mussten wir alle Schlösser austauschen. Als das geschehen war, machte wir uns auf den weiten Weg nach Rostock, denn dort gibt es den nächstgelegenen Möbelschweden, bei dem ich zwei Couchteile mit Liege, einen kleinen Tisch und zwei Stühle kaufen wollte. Zum Glück plädierte der Sohn dafür, erst einmal nur ein Couchteil zu kaufen. Wenn wir das im Auto haben, können wir immer noch wieder reingehen und ein zweites kaufen.
Konnten wir nicht, weil es nicht mehr ins Auto gepasst hätte.
Auf dem Rückweg lotste uns Google über idyllische kleine Landstraßen um den riesigen Stau an der eingestürtzten A20 herum. Und dann bog ich einfach ab, als ich einen Wegweiser nach Lubmin entdedckte und kam endlich ans Meer.170929_185935
170929_185951
Im Fischerdorf Freest aßen wir in einer urigen Gastwirtschaft gaaaanz leckeren Fisch. {Schon wegen des Fischs lohnt es sich, ans Meer zu ziehen.} Gegen 22 Uhr war nach 806 km der Tank leer. Ich war völlig geschafft und wir waren wieder zu Hause … ähm, in der neuen Wohnung. Christoph baute noch schnell das Türschloss ein und die Liege auf. Ich befreite Tisch und Stühle aus der Verpackung. Dann war nur noch einkuscheln angesagt. Himmlisch, diese Ruhe. Man hörte nur noch das Rauschen des Windes {nicht des Meeres, das ist dann doch ein paar Meter zu weit weg}.

Samstag, 30. September
Frühstück auf dem Balkon. Schwätzchen mit den Nachbarn.
Aufräumen, Auto beladen. Schnell noch das Aufmaß, damit wir Umbauten und Renovierung planen können.
Noch ein Schwätzchen mit den Nachbarn. Von der neuen Nachbarin, die eben einzieht, bekamen wir den Tipp für die nächstgelegene Tankstelle. Dann ging es bei strahlendem Sonnenschein wieder auf die Autobahn, denn der Sohn musste 17 Uhr zum Dienst erscheinen. Pünktlich ieferte ich ihn dort ab, fuhr heim, packte ein paar Taschen aus dem Auto, telefonierte ewig mit Mutti über Handy, weil ihr Festnetz seit Freitag gestört ist. Natürlich klagte sie darüber, dass wir bei dem schönen Wetter nicht im Garten waren und sie einsam daheim hatte sitzen müssen, ohne Verbindung zur Außenwelt. Sie weiß noch nichts von der Wohnung am Meer. Ich will ihr das erst sagen, wenn ich sie mit hinnehmen kann, weil sie es mir ansonsten kaputtreden würde. Dazu muss natürlich alles auch fertig und richtig chic sein, sonst redet sie es mir auch kaputt. Und wirklich sicher bin ich davor sowieso nicht. Aber im Moment habe ich gerade nicht die Kraft, mich gegen diese Negativstimmung zu wappnen. Es reicht so schon.
Die Krönung war dann 23 Uhr der Anruf des Sohnes, ob ich ihn von Arbeit abholen kann. Klar konnte ich. Aber war das wirklich deren Ernst? Hatten wir wegen 5 Stunden Arbeit von der See zurückkommen müssen?
Ich hätte gar nicht komen müssen. Der Chef hat das verbasselt. So die Aussage des Sohnes. Wie mies ist das denn? Ich habe 5 Tage am Stück frei, könnte die Zeit am Meer verbringen. Komme nach einem Tag zurück, weil der Sohn so dringend auf Arbeit gebraucht wird. Und dann stellt sich heraus: Ups, es war ein Versehen, er hätte auch 4 Tage frei gehabt.
Da war ich richtig bedient.

Nun geht der Eintrag noch, wenn auch verspätet zu Andrea in die Plauschrunde.

Und dann auf ein Neues. Der Ärger geht schon wieder weiter, denn heute Morgen gab die Waschmaschine den Geist auf. *grrr*

8 Gedanken zu “Samstagsplausch {30.09.2017}

  1. Na das ist ja wieder eine Woche gewesen. Ich kenne diese blöden grauen Wolken auch zur genüge. Die braucht man einfach so gar nicht.
    Ich freue mich für dich, das du die Wohnung beziehen kannst. Meer tut immer gut.
    Liebe Grüße
    aus dem verregneten Berlin
    Andrea

    1. Danke, Katl, das werde ich bestimmt noch in Anspruch nehmen.
      Aber erst mal brauche ich deine Hilfe im und um das Werk.
      UND wir gehen in die Sauna. Ja?
      LG die Mira

    1. Naja, der Wochenstart ist auch nicht so prickelnd, auch wenn ich heute frei habe. Aber das wird schon alles.
      Dir auch eine schöne Woche
      wünscht die Mira

  2. Na das ist ja in der tat ärgerlich. Aber ich bin jetzt verwirrt. Seid uhr am Umziehen. Ans Meer nach Rostock oder habt ihr da „hur“ eine Ferienwohnun gekauft?

    Gruß Marion

    1. Ja, liebe Marion, das ist in der Tat ales noch ein wenig verwirrend, weil ich, so lange ich die Schlüssel noch nicht hatte, immer nur in Andeutungen darüber gesprochen habe.
      Aber nun ist es amtlich und sicher. Ich habe mir in einem kleinen Dorf bei Anklam eine Wohnung gekauft, die ich mir in den nächstgen Monaten {Jahren?} schön herrichten will. Solange ich meine Aufträge in Leipzig noch habe, werde ich sie als Feriendomizil nutzen und eventuell an Freunde und Bekannte auch als solche zu fairen Preisen vermieten.
      Wenn ikch aber mal nicht mehr arbeiten muss, oder falls ich Aufträge da in der Nähe finde, möchte ich selbst dort hinziehen und die Wohnung als meinen Alterswohnsitz genießen.
      Liebe Grüße
      die Mira

Schreibe einen Kommentar zu Mira Wunder Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert